Interkulturelle
Interviews mit Frauen
„Ich
habe zwei Mütter..“
und, „die Frauen sind so kämpferisch...“
sind zwei Zitate aus Felicitas‘ Bericht, die etwas von der
wichtigen Rolle der Frauen in ihrem Leben andeuten können.
Die 52- jährige
Frau und erfahrene Krankenschwester kommt aus Laoag City, der
Hauptstadt des Bezirks Ilocos Norte, im Norden des Inselstaates
Philippinen. Mit 24 kommt sie durch Heirat nach Deutschland und
direkt nach Hamm.
Felicitas
wächst
als siebte von neun Geschwistern auf; der nächst
ältere
Bruder ist ihr ständiger
Begleiter; die beiden ältesten
Schwestern übernehmen
Mutterrolle; denn die Mutter arbeitet die meiste Zeit des Tages auf
dem Markt im Fischverkauf. Der Vater geht fischen und bereitet das
Essen für
die Familie zu; den übrigen
Tag arbeitet er in der Bauindustrie.
Mit vier Jahren kommt Felicitas
als Adoptivtocher zu einem kinderlosen Ehepaar aus der väterlichen
Verwandtschaft. Von nun an wächst
Felicitas als Einzelkind auf; wird von den zweiten Eltern verwöhnt.
Doch hat sie auch weiterhin enge Beziehungen zu ihrer Familie, die
nicht weit entfernt wohnt.
Schon früh
wird ihr nahegelegt, dass sie Krankenschwester werden und dann im
Ausland arbeiten könne.
Die älteste
Schwester geht nach Singapur zum Arbeiten, um ihre Familie daheim zu
unterstützen.
Die sorgende Verantwortung ihrer Schwestern und Mütter
sind Felicitas ein selbstverständliches
Vorbild. Als sie nach dem Tod des Ziehvaters dann auch noch bemerkt,
dass die Mutter Schulden nicht begleichen kann, steht auch ihr
Entschluss fest, ins Ausland zu gehen; denn es sind die hohen Kosten
ihrer Krankenschwesterausbildung, die sie aus der Rente des Vaters
nur schwer erbringen können.
Felicitas geht als Krankenschwester nach Kuwait; lernt hier ein neues
faszinierendes Leben kennen: die eigene Selbständigkeit.
Ein deutscher Kollege in Kuwait legt ihr nahe, durch
Heiratsvermittlung nach Deutschland zu gehen. Felicitas lässt
sich darauf ein, und kommt so schliesslich nach Hamm.
In
eindringlichen Bildern beschreibt sie uns, die Schwierigkeiten, sich
in der anderen Kultur und Sprache zurechtzufinden, und ihre
Beobachtungen in der deutschen Gesellschaft zu leben, als Frau und
Mutter von drei Kindern, die gleichzeitig immer wieder in ihrem Beruf
tätig
ist.
Felicitas engagiert sich beim Internationalen Frauen Forum (IFF e.V.),
betreut auch viele Jahre eine Gruppe Philippinischer Frauen. Sie
arbeitet nun schon sechs Jahre als Krankenschwester im Wohnheim für
Geflüchtete
der Malteser (ZUE Hamm); trotz aller Herausforderungen fühlt
sie sich in dieser Arbeit ganz und gar am rechten Ort.
Ein
Interkultur Projekt von FUgE e.V. mit radio continental drift;
gefördert
durch KOMM-AN 2021
https://fuge-hamm.org/portfolio/interkulturelle-hammer-interviews/
Projekteinführung
https://wp.me/pmTSx-Ef
Project Introduction
in English